SWR 20. 4. 2014
Mitarbeiter fürchten um Jobs Wie geht es weiter mit Mannheimer Alstom-Werk?
Im Mannheimer Alstom-Werk gibt es Ärger: Weil die Belegschaft fürchtet, dass Produktionsanlagen in die USA verlagert werden, blockierten rund 300 Mitarbeiter vor Ostern zwei Lkw. Sie forderten die Alstom-Geschäftsleitung auf, Tacheles zu reden.
Alstom Mitarbeiter wollen Blockade fortsetzen
Zahlreiche Mitarbeiter des Alstom-Werkes in Mannheim blockieren derzeit einen Lastwagen auf dem Werksgelände, der Turbinen-Bauteile abtransportieren soll. Die Mitarbeiter fürchten die Verlagerung der Produktion in die USA. Sie wollen protestieren bis sich Alstom äußert.
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DIE RHEINPFALZ 19. 4. 2014
Alstom: Lkw-Blockade fortgesetzt
Mannheim (kh). Am Standort Mannheim des Industriekonzerns Alstom scheinen sich die Fronten zu verhärten. Entgegen ihrer Zusage hat die Geschäftsleitung keine Aussagen über die Zukunft des Werks gemacht. Die Beschäftigten blockieren deshalb weiterhin den Abtransport von Maschinenteilen in die USA – nötigenfalls über die Osterfeiertage.
Dafür sei ein Schichtdienst eingerichtet worden, teilte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Dietmar Lang auf Anfrage mit. Entgegen einer Zusage vom Mittwoch habe sich kein Vertreter der Unternehmensspitze bei den Beschäftigten gezeigt. Wie berichtet, sollen Teile für die Turbinenproduktion von Mannheim ins US-Werk in Chattanooga transportiert werden. Der Betriebsrat sieht die Gefahr, dass dies das Aus für die Produktion in Mannheim mit derzeit 450 Beschäftigten einläuten könnte.
Hintergrund der Entscheidung ist der weiter massive Rückgang im Kraftwerksgeschäft. Der französische Industriekonzern, der neben Turbinen für Kraftwerke auch den Hochgeschwindigkeitszug TGV produziert, will deshalb erneut Stellen streichen. Verkäufe einzelner Sparten sollen zudem 2 Milliarden Euro in die Kasse des verschuldeten Konzerns spülen.
Ein Konzept zum Erhalt des Produktionsstandorts Mannheim sowie eine Markt- und Produktoffensive fordern Arbeitnehmervertreter seit Längerem von der Geschäftsleitung. Bislang sei dies unterblieben. Das Management ließ mitteilen, dass es an einem „ehrgeizigen Konzept" arbeite und dieses in Kürze dem Europäischen Betriebsrat vorstellen wolle. Die Beschäftigten in Mannheim fordern unverzüglich Auskünfte. Solange diese ausstehen, wollen sie den Abtransport der Maschinenteile verhindern.
Mannheimer Morgen 19. 4. 2014
Alstom: Arbeiter verhindern weiter Abtransport von Turbinenbauteilen / Betriebsrat fordert Gespräche mit Geschäftsleitung
Blockade auch über Ostern
Von unserem Redaktionsmitglied Martin Tröster
Die Alstom-Mitarbeiter legen großen Wert darauf, dass sie nicht streiken. „Es handelt sich lediglich um eine Informationsveranstaltung”, sagt Betriebsrat Dietmar Lang durchs Megafon. „Eine Informationsveranstaltung darf ja dauern, so lange sie will, notfalls auch mehrere Tage.” Selbst wenn sie zufällig dort stattfindet, wo im Arbeitskampf hochpolitische Gasturbinen-Bauteile das Werk verlassen sollen? „Auch der Ort einer Informationsveranstaltung ist frei wählbar. Man darf die Betriebsräte da fragen, wo gerade Not ist”, sagt er dieser Zeitung ohne eine Miene zu verziehen. 150 Mitarbeiter auf einmal scheinen den Betriebsrat an der Ausfahrt an Tor 8 um Rat zu fragen. Die Menge hat sich hinter einem mehrere Meter langen roten Banner verschanzt und wirkt entschlossen.
Mannheimer Morgen 17. 4. 2014
Proteste: Belegschaft blockiert Lkw, um Verlagerungen aus Mannheimer Werk zu verhindern / Geschäftsführung schweigt
Verzweifelter Kampf bei Alstom
Von unserem Redaktionsmitglied Matthias Kros
Mannheim. Es ist ein fast schon verzweifelter Kampf der Alstom-Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. Mehr als 200 von ihnen – fast die gesamte Frühschicht der Turbinenfabrik – haben sich an diesem Vormittag am Tor 8 versammelt und hindern einen Lkw an der Ausfahrt aus dem Werk. Geladen hat der Laster Rohlinge von Turbinenbauteilen, die von einer Fremdfirma in Deutschland gefertigt und anschließend zur Montage ins amerikanische Alstom-Werk Chattanooga gebracht werden sollen.
RNF – 16. 4. 2014
Mannheim: Angst um Zukunft des Alstom-Werkes
Wer in Mannheim bei Alstom in der Turbinenproduktion arbeitet, ist Kummer gewohnt: Schon lange ist der Standort nicht mehr richtig ausgelastet.
Jetzt geht die blanke Angst um. Die Befürchtung: Der Konzern mit seinen weltweit 93.000 Beschäftigten verlagert die Turbinenproduktion in die USA. Wie es heißt würden jetzt schon Bauteile heraus genommen und anderswo gefertigt.
Entsprechend aufgeheizt ist die Stimmung – heute vormittag gings an Tor 8 zur Sache.
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