Demo bei Alstom

Demo der Kolleginnen und Kollegen bei Alstom Power in Mannheim am Montag 29. Juni 2015 nach der Betriebsversammlung für den Erhalt des Standorts – anschließend Kundgebung auf dem Marktplatz.

Die Kolleginnen und Kollegen bei Alstom Power in Mannheim werden am Montag nach der Betriebsversammlung ab 11 Uhr ab Tor 6 für den Erhalt des Standorts und der Arbeitsplätze demonstrieren.

Anschließend findet auf dem Mannheimer Marktplatz eine Kundgebung der IG Metall statt.

Erwartet werden etwa 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ebenso werden Betriebsräte anderer Mannheimer und weiterer Unternehmen aus der Region erwartet, die ihre Solidarität mit den Beschäftigten ausdrücken wollen.

Wir möchten euch auf diesen Termin hinweisen und herzlich dazu einladen.

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Alstom: Mitarbeiter richten Petition an Politik

„Größte Besorgnis“

Mannheim. Die rund 1800 Mitarbeiter am Mannheimer Alstom-Standort sind vor dem Hintergrund der geplanten Übernahme durch den US-Konzern General Electric (GE) in großer Sorge um ihre Arbeitsplätze. „Mehrere Ereignisse geben Anlass zu größter Besorgnis” schreiben die Beschäftigten in einer Petition an die Mannheimer Stadtspitze und die Landesregierung in Stuttgart.

„Aufgrund des langwierigen Übernahmeprozesses wird der Energiesektor von Alstom kaum noch bei der Vergabe von Aufträgen berücksichtigt”, schreiben die Mitarbeiter. Da immer noch ungeklärt sei, welche Zusagen GE der europäischen Kartellbehörde machen muss, „ist außerdem die Ausrichtung der zukünftigen Produktpalette sowie die Auswirkungen auf die betroffenen Standorte unklar.” Befürchtet wird in diesem Zusammenhang eine Zerschlagung des Standortes, die „diese langfristig gewachsenen wichtigen Strukturen im Energiesektor zerstören, der Rhein-Neckar-Region massiv schaden, sowie Deutschland als hoch entwickeltes Industrieland schwächen” würde. GE will die Übernahme des Alstom-Energiegeschäfts im zweiten Halbjahr abschließen, allerdings hat die EU-Kommission Bedenken. mk

© Mannheimer Morgen, Samstag, 20.06.2015

BetriebsRat ALSTOM Power AG

Betreff: Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und MdL Dr. Stefan Fulst-Blei nahmen sich den Sorgen der Beschäftigten von ALSTOM Mannheim-Käfertal an

Am 19.06.2015 besuchten der Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und der Landtagsabgeordnete des Mannheimer Norden, Dr. Stefan Fulst-Blei, das ALSTOM Werk in Käfertal, um sich direkt vor Ort über die aktuelle Lage zu informieren. Am Tor 1 wurden die beiden Politiker von zahlreichen Beschäftigten, der IG Metall, dem Betriebsrat, der VKL, der JAV und vom Management in Empfang genommen. Als Gastgeschenk überreichte die Jugendvertretung das Wahrzeichen von Mannheim, den Wasserturm, der von den Auszubildenden in der eigenen Lehrwerkstatt gefertigt wurde. Im Namen der Beschäftigten wurde vom Vertrauenskörper außerdem beiden Politikern eine Petition überreicht. Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und MdL Dr. Stefan Fulst-Blei waren beeindruckt von den Fertigungsmöglichkeiten und der Größe der Fabrik sowie über die vorhandenen Funktionen und Fähigkeiten der hoch-qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des gesamten Werkes. Nach der Fabrikbesichtigung fand ein Gespräch mit dem Management, dem Betriebsrat sowie mit beiden Politikern statt, um die Standortsituation zu diskutieren und die weitere Vorgehensweise festzulegen. Zuvor nahmen sich Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Dr. Stefan Fulst-Blei, MdL, den Sorgen der Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze an und sagten ihre uneingeschränkte Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Fabrik, der Lehrwerkstatt und aller Ausbildungs- und Arbeitsplätze am Standort zu.

Mannheim, 19. Juni 2015

BETRIEBSRAT
ALSTOM Mannheim-Käfertal

gez. Elisabeth Möller – gez. Dietmar Lang – gez. Giovanni Sarro

pdfPetition der Beschäftigten bei ALSTOM Mannheim-Käfertal vom 19. 6.2015

 Schweriner Volkszeitung

Demo für Erhalt des Standortes von Alstom

Ludwigslust Am 20. Mai um 10 Uhr findet im Ludwigsluster Landratsamt eine Betriebsversammlung der Belegschaft der Alstom Grid Messwandler GmbH Ludwigslust statt. Unter dem Motto „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Arbeit klaut“ demonstriert die Belegschaft für den Erhalt ihrer 215 Arbeitsplätze. Beginn ist um 9 Uhr vorm Firmengelände, Bauernallee 27, zum Landratsamt. Die Bevölkerung ist aufgerufen, sich am Demozug zu beteiligen.

Anschließend findet die Betriebsversammlung im Sitzungssaal statt. „Eine Schließung wäre für die Region fatal. 215, meist familiäre Hauptverdiener, wären unmittelbar, und rund 70 Arbeitsplätze aus verschiedenen  Zuliefererbetrieben mittelbar betroffen“, schildert Hans-Georg Frericks, Gewerkschaftssekretär der IG Metall, die Situation.

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Tag der Arbeit: Über 1000 Besucher bei der Kundgebung des Gewerkschaftsbundes / Erzieherinnen und Alstom-Beschäftigte dabei

„Weil es um etwas geht"

Von unserem Redaktionsmitglied Heiko Brohm

Regen, 10 Grad, das hat wohl einige davon abgehalten, zur Demonstration zu kommen. Die 27-jährige Sonja nicht. Für sie ist es das erste Mal bei einer Mai-Kundgebung der Gewerkschaften, wie für viele andere Erzieherinnen auch. "Ich bin hier, weil es bei uns eben gerade um etwas geht und weil ich das hier zeigen möchte." Sie war nicht die einzige Erzieherin, die aus diesem Grund gestern Morgen auf dem Marktplatz war. Insgesamt kamen laut Polizei über 1000 Besucher zu Demonstration und Kundgebung

Bundesweiter Mindestlohn eingeführt, ein Bildungszeitgesetz in Baden-Württemberg beschlossen - Mannheims DGB-Kreisvorsitzender Jens Lehfeldt wies auf die Erfolge der Gewerkschaften in den vergangenen Monaten hin. Doch beim Blick auf den Marktplatz zeigte sich schnell, dass bei weitem nicht alle zum Feiern gekommen waren. Nicht nur die Erzieherinnen wiesen auf ihren aktuellen Tarifkonflikt hin, bei ihnen läuft derzeit die Urabstimmung, Ende kommender Woche könnte der Streik beginnen.

Auch von Alstom waren viele Mitarbeiter da - sie drängen die "offenen Fragen" bei der Übernahme des Konzerns durch General Electric, „da ist doch vieles unklar, besonders was Mannheim betrifft, und wir erfahren nix”, sagte einer, der schon lange im Mannheimer Werk arbeitet.

Als Hauptredner war der baden-württembergische IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger gekommen. Er verteidigte den Mindestlohn und forderte weitere Regelungen für den Arbeitsmarkt. In Deutschland seien zwar einerseits so viele Menschen erwerbstätig wie noch nie zuvor. Gleichzeitig gebe es aber auch so viel prekäre Beschäftigung wie nie zuvor. "Es ist gerade paradox: Die Armutsgefährdung im Land steigt, obwohl die Zahl der Arbeitslosen sinkt", sagte Zitzelsberger. Es fehle also nicht an Arbeit in Deutschland, sondern an guten Arbeitsplätzen. Die Bundesregierung müsse darum schnell Neuregelungen umsetzen, die bereits im Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD vereinbart seien.

So gehe es um Regelungen zu Leiharbeit und Werkverträgen. An GE, Käufer von Alstom, gewendet forderte Zitzelsberger den Flächentarifvertrag vorbehaltlos anzuerkennen, die Mitbestimmung zu akzeptieren und auch in Zukunft weiter Turbinen am Standort Mannheim zu produzieren. ...