Alstom: Lkw-Blockade fortgesetzt
Mannheim (kh). Am Standort Mannheim des Industriekonzerns Alstom scheinen sich die Fronten zu verhärten. Entgegen ihrer Zusage hat die Geschäftsleitung keine Aussagen über die Zukunft des Werks gemacht. Die Beschäftigten blockieren deshalb weiterhin den Abtransport von Maschinenteilen in die USA – nötigenfalls über die Osterfeiertage.
Dafür sei ein Schichtdienst eingerichtet worden, teilte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Dietmar Lang auf Anfrage mit. Entgegen einer Zusage vom Mittwoch habe sich kein Vertreter der Unternehmensspitze bei den Beschäftigten gezeigt. Wie berichtet, sollen Teile für die Turbinenproduktion von Mannheim ins US-Werk in Chattanooga transportiert werden. Der Betriebsrat sieht die Gefahr, dass dies das Aus für die Produktion in Mannheim mit derzeit 450 Beschäftigten einläuten könnte.
Hintergrund der Entscheidung ist der weiter massive Rückgang im Kraftwerksgeschäft. Der französische Industriekonzern, der neben Turbinen für Kraftwerke auch den Hochgeschwindigkeitszug TGV produziert, will deshalb erneut Stellen streichen. Verkäufe einzelner Sparten sollen zudem 2 Milliarden Euro in die Kasse des verschuldeten Konzerns spülen.
Ein Konzept zum Erhalt des Produktionsstandorts Mannheim sowie eine Markt- und Produktoffensive fordern Arbeitnehmervertreter seit Längerem von der Geschäftsleitung. Bislang sei dies unterblieben. Das Management ließ mitteilen, dass es an einem „ehrgeizigen Konzept" arbeite und dieses in Kürze dem Europäischen Betriebsrat vorstellen wolle. Die Beschäftigten in Mannheim fordern unverzüglich Auskünfte. Solange diese ausstehen, wollen sie den Abtransport der Maschinenteile verhindern.