LOGO MMWirtschaft: General Electric Verlagerung

GE zieht Stellen aus der Pfalz ab

Frankenthal. Die Frankenthaler GE Jenbacher, ein Tochterunternehmen des US-Konzerns General Electric (GE), will die Buchhaltung sowie das Finanz- und Rechnungswesen von der Pfalz in die ungarische Hauptstadt Budapest verlagern. Von den rund 200 Mitarbeitern am Standort sind nach Angaben von Günter Hoetzl, Chef der IG Metall Ludwigshafen-Frankenthal, knapp ein Dutzend Mitarbeiter betroffen.

"Die Geschäfte bei Jenbacher gehen sehr gut, daran liegt es nicht", sagte er dieser Zeitung. Dahinter stecke eine Strategie der Konzernzentrale in den USA. In Frankenthal werde versucht, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, "ob das ausreicht, weiß ich nicht", so Hoetzl.

Nach Angaben eines GE-Unternehmenssprechers habe es zu den Plänen bereits Gespräche mit dem Wirtschaftsausschuss gegeben. Der Ausschuss ist ein Gremium, in dem Arbeitnehmervertreter über wirtschaftliche Angelegenheiten informiert werden. Ein Sozialplan sei nicht vorgesehen, sagte der Sprecher. Überdies sei das Unternehmen bemüht, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen. Die interne Jobbörse bei GE führe zahlreiche offene Stellen. Das Unternehmen hat nach Angaben des Sprechers bereits im Frühjahr die Mitarbeiter an betroffenen Standorten über Pläne zur Auslagerung der Abteilungen Buchhaltung und Finanzen nach Ungarn informiert. In Ungarn, so ist aus Mitarbeiterkreisen in Frankenthal zu hören, tue sich GE derzeit schwer geeignetes Personal zu finden. Die neuen Mitarbeiter in Budapest sollen dann aber in Frankenthal eingearbeitet werden.

GE Jenbacher meldete Ende vergangenen Jahres einen Großauftrag der Mannheimer MVV Energie und ihrer Beteiligung, der Stadtwerke in Kiel. GE Jenbacher liefert 20 Gasmotoren für ein Kraftwerk. Es handelt sich um einen der größten Aufträge der Unternehmensgeschichte, wie GE Jenbacher damals in einer Pressemitteilung schrieb. (mir)

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