Die Beschäftigten des Alstom-Standorts in Bexbach haben am Montagmittag gegen die Umstrukturierungspläne der Konzernleitung demonstriert. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall sind gut ein Drittel der 247 Arbeitsplätze im Saarland gefährdet.

In Bexbach baut Alstom kleine, mittlere und große Turbinenschaufeln für Kraftwerke. Die großen arbeitsintensiven Turbinenschaufeln will der französische Mischkonzern aber künftig lieber in der Schweiz fertigen. Dafür sollen 40 Prozent der Maschinen vom Standort in Bexbach abgezogen und in die Schweiz verlagert werden. Rund 80 Arbeitsplätze seien in Bexbach gefährdet, fürchtet die IG Metall.

"Alstom: Demo in Bexbach" [Video, aktueller bericht, SR Fernsehen, 02.06.2014]

"Alstom: Demo in Bexbach" [Video, aktueller bericht, SR Fernsehen, 02.06.2014]

Angst vor Konsequenzen aus der Übernahme-Schlacht

Hinzu kommt der derzeitige Übernahmepoker zwischen den Wettbewerbern Siemens und General Electric (GE) um die Alstom-Energiesparte. Der US-Konzern hat 17 Milliarden Dollar (12,5 Milliarden Euro) für Alstom geboten und 1000 zusätzliche Arbeitsplätze in Frankreich versprochen. Siemens hat ebenfalls Interesse an der Energiesparte angemeldet, bisher aber noch kein Angebot vorgelegt.

Egal, wer am Ende das Rennen um Alstom gewinnt: In Bexbach beobachten Betriebsrat und Gewerkschaft das Tauziehen mit Sorge. Sie fürchten angesichts des geplanten Verkaufs, dass die Verkleinerung in Bexbach auch die komplette Auflösung des Standorts nach sich ziehen könnte.

Betriebsrat: Restrukturierungsprogramm auf Eis legen

Der Betriebsratsvorsitzende Kai Müller hat rund 250 Beschäftigten am Montagvormittag in einer Betriebsversammlung informiert. Er fordert, dass das Unternehmen das angekündigte Restrukturierungsprogramm stoppt, bis ein Käufer für Alstom feststeht. Die Strategie müsse dann ein neuer Eigentümer festlegen. Um die Mittagszeit demonstrierten die Beschäftigten in Bexbach, auf dem Aloys Nesseler Platz fand eine Kundgebung statt.