Der Streit bei Alstom geht weiter

Gütetermin wegen Betriebsversammlung ohne Ergebnis

Mannheim. Einen Tag vor neuen Gesprächen zwischen Management und Arbeitnehmervertretern der deutschen Alstom Power AG über die Zukunftschancen des Standorts Mannheim haben sich die Fronten weiter verhärtet. Der erneute Vorstoß des Vorstands, eine fünftägige Betriebsversammlung im April per Gerichtsbeschluss für nicht rechtens erklären zu lassen, schlug gestern fehl. Im Gütetermin vor dem Arbeitsgericht kam keine Einigung zustande, obwohl oder vielleicht gerade weil sich vor den Türen der Justiz rund 600 Mitarbeiter zum Protest versammelt hatten.

Die Parteien haben ihre gegensätzlichen Positionen bekräftigt. "Die Rechte der Belegschaft aus dem Betriebsverfassungsgesetz werden sukzessive beschnitten", klagt Betriebsrats-Vize Ralf Eschmann. Die Arbeitnehmervertretung hält sich nicht an die Vorgabe, dass pro Quartal nur eine Betriebsversammlung statthaft ist, hält das Management entgegen.

Der Belegschaft ging gestern ein deutlich formuliertes Schreiben ihres Vorstandsvorsitzenden Gérard Brunel zu. Man werde, schreibt Brunel, die maßgeblichen Arbeitszeiten an diesem Tag genau beobachten und im Falle der Nichtbeachtung arbeitsrechtliche Maßnahmen prüfen. Den Hinweis des Betriebsrates, dass alle Kollegen aufgerufen waren, sich an die Gleitzeit zu halten, lässt das Management nicht gelten. Wer der Schicht von 6 bis 14 Uhr zugeteilt war, habe ohne Genehmigung nicht demonstrieren können, heißt es. Mögliche Verstöße würden geprüft, über Sanktionen müsse noch entschieden werden. rw